Nutzbarkeit und Authentizität

Bereits zu Beginn der Planungen stand als Ziel fest, dass das Teehaus für japanische Teezeremonie und Teeweg ohne Einschränkungen nutzbar sein sollte. Den authentischen Vorbildern in Japan folgend musste es daher frei stehend sein, um — auch wenn es hier in eine bestehende 'Rahmen-Architektur‘ hinein gestellt werden sollte — theoretisch auch ganz klassisch im Freien in einer kleinen Teegarten-Anlage stehen zu können. Das Teehaus als Ganzes, seine Statik und der Aufbau der Wände, Dach, Eingänge, Vorbereitungs-Bereich mit Wasserbecken, Leitungen, Stauräume für Utensilien etc., sprich die gesamte Ausstattung wurden daher darauf ausgelegt, diese Eigenständigkeit und Nutzbarkeit als authentisch japanisches Teehaus in Bad Langensalza zu ermöglichen.

Soan Das Teehaus

Vollständig nutzbar

Das Teehaus mit einer Teeraum-Größe von 4½ Tatami Matten steht in der ersten Etage eines Holzständer-Gebäudes, das als Gewächshaus genutzt wird. Die Ausrichtung ist etwas aus den Nord-Süd-Achse verschoben. Zugänglichkeit besteht auf der Ost- und Südseite.
Die Eingangstür zum Genkan, über die man in das Teehaus gelangt, befindet sich auf der Ostsseite, ebenso das Fenster zur Mizuya und die herausnehmbaren Shoji Schiebetüren zum Teeraum.
Roji und Nijiriguchi befinden sich auf der Südseite. Die Westseite ist weitestgehend unzugänglich, da der Großteil des Teehaus hier auf der Empore über dem Erdgeschoss schwebt.
Alle Stützen und Träger sind aus Zedernholz. Das Dach ist sogar vollständig mit langen Zedern-Schindeln eingedeckt. Markante Elemente wie Schrankbohlen, Regale oder Stufen sind ausschließlich aus handverlesenen individuellen Hölzern gebaut.

Genkan Eingangsbereich

Mit Original Tuschzeichnungen

Durch die Eingangstür aus Hemlocktanne, japanisch Tsuga, gelangt man in einen unteren Eingangsbereich des Teehaus, in dem Schuhe ausgezogen und in einem Schuhschrank verstaut werden können. Über eine kleine Treppe mit Eschenholz-Stufen erreicht man den oberen Bereich. Ab hier ist alles ebenerdig auf Niveau des Teeraum. Im hinteren Bereich des Eingangsbreichs befindet sich ein bodennaher Schrank mit kreisrundem Fenster darüber. Die Schiebetüren des Schranks zeigen eine Original-Tuschzeichnung von Meister Knipphals.
Besonderheiten sind hier die kleine Wand mit Fenster in Form eines Zierkürbis links neben dem runden Fenster, und der naturbelassene Buchenstamm mit kleinem Wandstück, welches den ersten Teil des oberen Bereichs vom Durchgang zur Mizuya abtrennt.

Mizuya Bereich für Vorbereitungen

für den Gastgeber

Vom Genkan aus gelangt man in den nächsten kleinen Raum, die Mizuya. Hier bereitet der Gastgeber einer japanischen Teezeremonie die Tee-Utensilien vor. Dieser häufig fälschlicherweise als ‚Küche‘ bezeichnete Bereich besteht primär aus einem speziell für das Teehaus angefertigten Spülbecken, das mit Bambusstäben abgedeckt ist, einem Holzregal aus Zedern-Brettern für Teeschalen, Teedose etc. und einer modernen kleinen Lampe aus speziellem japanischem Washi Papier.

Teegarten mit Weg zur Nijiriguchi Einganhstür als Eingang für Gäste in Teehaus, gefertigt aus Zedernholz

Roji Der Teegarten

Weg zum Teehaus

Einem »Tau bedeckten Pfad« gleichend stellt er einen sehr speziellen Garten-Typ dar. Ähnlich einem Waldpfad besteht er nur aus wenigen Pflanzen und Felsen, die naturbelassen und ungekünstelt sind. Ein paar Trittsteine und Moos. Ein Wasserbecken für den Gast. Vielleicht eine kleine Laterne.
Von einem Warteunterstand aus gelangt der Gast durch diesen Teegarten zur Nijiriguchi, dem Eingang für Gäste ins Teehaus. Dieser besteht in einer kleinen Holz-Schiebetür und misst etwa 70 x 70 cm. Die Nijiriguchi stellt eine Besonderheit in der Architektur weltweit dar.

Der Teegarten in Bad Langensalza ist letztlich mehr eine Andeutung, da durch die umgebende Gewächshaus-Struktur keine andere Bauweise möglich war.

Teegarten wird als Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch leider häufig falsch benutzt, da hiermit keine Tee-Plantage oder sonstige Tee-Anbaufläche gemeint ist. Teegärten sind vielmehr Ausdruck und Anwendung des zenbuddhistischen Teeweg.

Der Teeraum nach Vorbereitung für Teezeremonie Gäste mit Rollbild und Chabana (Blumen-Arrangement) in der Tokonoma Bildnische

Chashitsu Der Teeraum

Mit 4½ Tatami Matten

Er hat die klassische Größe von anderthalb auf anderthalb Tatami Matten, also 4½ Matten insgesamt und damit eine Fläche von 270 x 270 cm. An ihn angeschlossen ist die Tokonoma, die Bildnische für Bild und Blume, welche durch den Tokobashira (naturbelassener Stamm) von der Wand mit der Gastgeber-Tür abgegrenzt ist.
Der Teeraum bietet die Möglichkeit, sowohl Sommer- als auch Winterformen der japanischen Teezeremonie bereiten zu können, da sich zum einen eine Feuerstelle im Boden (primär für elektrische Nutzung) befindet, zum anderen aber auch eine versteckte Steckdose in der Wand für den ebenfalls elektrischen Betrieb von Furo und Kama auf der Matte.

Chadogu Teeweg-geeignete Utensilien stehen bereit, Teeschale, Teedose, Chasen und Kama sind vorbereitet für eine Teezeremonie

Chadogu Teeweg-geeignete Utensilien

Von Teemeister Knipphals ausgewählt

Zur Vervollständigung des Teehaus und für die Nutzbarkeit bei der Teezeremonie wählte Meister Knipphals auch geeignete Utensilien aus, sodass das Teehaus hier mit einem vollen Satz ausgestattet ist. Als Teemeister und Teelehrer mehrere Schulen bietet er Expertise und das seltene Wissen der Teemeister, das nur die wenigsten Schüler und auch nur nach Jahrzehnten bestätigter Unterweisung erhalten.

Bei Interesse an Chadogu Tee-Utensilien schauen Sie bitte auf die Website der Teeweg-Schule

Mehr erfahren über die Vision,
den Bau und die Einweihung des Teehaus?

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