Ein klassisches Teehaus Historisches Vorbild

Auf einer Japanreise 2002 besuchte Bürgermeister Schönau historische Japanräume und Japangärten, japanische Tempelanlagen und jahrhundertealte Parks. Dabei entstand die Vision, in Bad Langensalza zum Abschluss der Arbeiten an den Anlagen von Park und Gewächshaus das Herzstück der gesamten Anlage authentisch japanisch zu bauen.

Vision Teehaus als Vollendung des Parks

Oktober 2002

Nachdem er dank guter Tourführung v.a. die Teehäuser Japans als zentrale Orte traditioneller und zugleich zeitlos, universell gültiger Architekturen kennen lernte, sollte solch ein Teehaus auch in Bad Langensalza entstehen. Über die japanische Botschaft in Berlin, das Generalkonsulat in Düsseldorf und den dortigen Teemeister Soshin Kuramoto wurde der Kontakt zu Meister Knipphals hergestellt. Nach erstem Besuch und Besprechung in dessen Teeraum in Bergisch Gladbach und einer Besichtigung der Baustelle in Bad Langensalza seinerseits im Herbst 2002 entwickelte Meister Knipphals eine konkrete Vision für das neue Teehaus. Eine Empore in der ersten Etage des Gewächshauses sollte eine Erweiterung erhalten, um Fläche zu bieten für spätere Besucher-Stuhlreihen und Raum für das Teehaus.

Ausschnitte im Holz mit Hilfe japanischer Säge

Vorfertigung 3 Monate

Februar bis April 2003

Mit der Auftragserteilung im Herbst 2002 zum Bau des japanischen Teehaus durch Meister Knipphals startete eine erste Vorbereitungsphase. Es galt v.a. die hochwertigsten Hölzer bei deutschen und internationalen Fachhändlern auszuwählen und zu reservieren, sodass nach Zeitplan im Frühjahr 2003 die eigentliche Vorfertigung beginnen konnte. Denn auch wenn das Teehaus letztlich scheinbar einer schlichten Hütte gleicht, so werden an den Bau solcher Architekturen von den Teemeistern doch die höchsten Ansprüche u.a. an die verbauten Materialien gestellt.
Die Vorfertigung einzelner Bauteile und Vorbereitung der handverlesenen Hölzer begann punktgenau im Frühjahr und dauerte drei Monate. Dabei entstanden bspw. die zerlegbaren Stützen, Träger und Schienen, die später als Holzständer vor Ort aufgebaut wurden. Aber auch die Shoji Schiebetüren mit japanischer Papier-Bespannung wurden gefertigt und eine Reihe einzelner Elemente wie Schränke und Türen in sich fertig gebaut, um dann später im Teehaus montiert zu werden.

Grundsteinlegung Das Teehaus erhält seinen Namen

Mai 2003

Dem Beginn der eigentlichen Aufbauarbeiten am Teehaus ging die Grundsteinlegung durch Teemeister Soshin Kuramoto vorweg. Im Rahmen einer feierlichen Teezeremonie enthüllte und übergab er der Stadt die Namenstafel mit den in Holz geschnittenen Schriftzeichen »Sei Sen An«, womit das Teehaus offiziell seinen Namen »Quelle-der-Reinheit-Klause« erhielt.
Gäste bei der japanischen Teezeremonie waren Kurdirektorin Engelmann und Bügermeister Schönau.

Bauphase 7 Wochen

Mai bis Juli 2003

Das Teehaus wurde nun innerhalb von drei Monaten aufgebaut, wobei die eigentliche Bauphase nur 7 Wochen dauerte. Die vorgefertigten Bauteile wurden montiert, zentrale Stützen und Träger aber erst vor Ort abgelängt, da das umgebende Gewächshaus, in das hinein das Teehaus gesetzt wurde, v.a. bautechnische Ungenauigkeiten und manch tropisches Wetter-Problem bereit hielt, an welche es sich kurzfristig anzupassen galt. Bei den Montagearbeiten vor Ort kamen, mit wenigen Ausnahmen, ausschließlich japanische Holzwerkzeuge und traditionelle Holz-Stecktechniken zum Einsatz.
Nachdem Unterbau und Holzständerwerk aufgerichtet waren, wurden die Wände gebaut, Anschlüsse gelegt, der Mizuya (Vorbereitungsbereich) montiert, Türen und Schränke eingebaut und das Dach wie eine Art Puzzle aus vorbereiteten Komponenten zusammen gesetzt. Für den Roji (Teegarten) wurde ein Bambuszaun errichtet, Erde aufgebracht und Pflanzen positioniert, Trittsteine gelegt und der Wasserkreislauf für das Granitbecken installiert.
Das Einhängen der Shoji-Schiebetüren und -Fenster bzw. der Nijiriguchi (Eingangstür für Gäste) pünktlich im Sommer markierte den Abschluss und die Fertigstellung der Arbeiten am japanischen Teehaus.

Einweihung Durch Teemeister, mit Bürgermeister und Ministerpräsident a.D.

August 2003

Teemeister Soshiki Haas bereitete die feierliche Teezeremonie zur Einweihung des fertiggestellten Teehaus »Sei Sen An«. Bügermeister Schönau, Kurdirektorin Engelmann und Ministerpräsident a.D. Bernhard Vogel waren die Ehrengäste im Teeraum.

Im Folgenden wurde das japanische Teehaus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und Meister Knipphals stand für Fragen von Presse und Gästen bereit. Neben Führungen und Erklärungen zu Funktion, Bedeutung und geschichtlichem Hintergrund eines solchen Teehaus wurden auch Teezeremonien angeboten, bei denen jeder Gast frische Süßigkeiten aus Japan und eine Schale echten Matcha-Tee erhielt.

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an einer japanischen Teezeremonie
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Blick in einen kleinen Japangarten durch halboffene Shoji Schiebetüren

Japanräume und Japangärten authentisch gebaut

Kyoto-Touren mit Teemeister Sôtai Knipphals

Kyoto-Touren Reisen zum kulturellen Herz Japans

Begleiten Sie Teemeister Sôtai Knipphals in die Region Kyoto, Nara und Uji.